Der Spagat zwischen Karriere und Privatleben ist oft nur mit großer Anstrengung zu bewältigen. Gerade Frauen mit Kindern geraten schnell an die Belastungsgrenze. Damit diese nicht überschritten wird, ist es wichtig vorher Grenzlinien zu setzen.
Feierabend bedeutet für viele Unternehmerinnen nicht, dass sie nach Hause kommen und dann Zeit für sich oder die Familie haben. Da sind noch Mails, die beantwortet werden müssen, das Geschäftshandy klingelt. Und dann ist da noch der Haushalt, Aufräumen, Putzen, den Müll raustragen, Einkaufen, und und und.
Wirklich zur Ruhe kommen und Zeit für sich allein zu finden, ist für viele Unternehmerinnen schwer. Sie wollen allen gerecht werden und bleiben dabei oft selbst auf der Strecke.
Hier ist es, auch im Hinblick auf die psychische Gesundheit, unerlässlich Grenzen zu setzen.
Es ist wichtig, sich genau zu überlegen, was einem persönlich wichtig ist. Denn nur wer sich darüber klar ist, was er oder sie will, kann das klar kommunizieren und somit Grenzen setzen. Das gilt sowohl für das Berufs- als auch das Privatleben.
Weder Familie noch Kunden können erraten, was stört und was in Ordnung ist – einfach weil jeder Mensch anders tickt. Während es für den einen Menschen völlig normal ist, auch am Wochenende zu arbeiten, und somit auch Kundengespräche zu führen, sind für andere Menschen Wochenenden geheiligte Familienzeit.
Das gilt auch für den Umgang mit Familie und Kindern. Die eine Frau möchte unbedingt alleine ihr Schaumbad genießen und entspannen. Die andere plaudert dabei gerne mit dem Partner oder freut sich sogar, wenn ein Kind mit in der Wanne planscht. Das Wichtigste für das Setzen von Grenzen ist deshalb immer erst die eigene Klarheit.
Um als Unternehmerin und Mutter stark und gesund zu bleiben und sich dem Stress nicht völlig ausgeliefert zu fühlen, sollten sie Strategien entwickeln, um sich besser durchzusetzen.
8 Tipps zum Grenzensetzen:
1. Feierabend und Wochenende:
Kommunizieren Sie klar, wann und über welchem Weg Sie für Kunden erreichbar sind.
Wer um 21 Uhr noch eine Mail schreibt, kann auch bis zum nächsten Tag auf die Beantwortung warten. Wer nach 17 Uhr nicht mehr angerufen werden will, geht entweder nicht mehr ans Handy oder richtet direkt einen Anrufbeantworter ein.
2. Nein sagen
Gerade Selbständigen fällt es oft schwer, Aufträge oder Kundentermine abzulehnen. Sie haben die Befürchtung, Kunden zu verlieren. Wer klar kommuniziert, warum es aktuell nicht möglich ist, keine Aufträge oder Termine anzunehmen, sagt ja zu sich selbst und den eigenen Bedürfnissen. Die Erfahrung zeigt: Viele Kunden und Interessenten warten oder kommen wieder.
3. Unterstützung suchen
Um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist es wichtig, sich Unterstützung zu holen. Das kann in Form einer Haushaltshilfe, über Babysitter, einer persönlichen Assistentin, einer Spezialistin für Buchführung oder einer Webdesignerin sein. In jedem Business- und Lebensmodell gibt es Aufgaben, die ausgelagert werden können. Wichtig ist nur, diese zu identifizieren und abzugeben – wenn es die finanziellen Ressourcen zulassen. Alternativ kann man auch die eigenen Prioritäten hinterfragen und neu setzen.
4. Prioritäten setzen
Prioritäten lassen sich monatlich, wöchentlich und täglich setzen. Hier muss jeder selbst entscheiden, was am zielführendsten ist.
Was muss heute erledigt werden, was hat bis Ende der Woche Zeit und was kann vielleicht tatsächlich gestrichen werden?
Hier lohnt sich auch ein Blick darauf, welche Aktivitäten zielführend und wichtig sind und welche nicht. Je nach Umfang der Aufgaben empfiehlt es sich, einfache Listen zu führen und abzuarbeiten oder mit Tool wie Asana oder Trello zu arbeiten.
5. Zeit für Hobbies, Entspannung und Familie
Wer Prioritäten setzt, den Feierabend freihält, sich Unterstützung holt und Prioritäten setzt, hat automatisch Zeit gewonnen. Die gewonnene Zeit so einzusetzen, dass es für einen selbst Sinn macht – ist der nächste Schritt. Mein Tipp: Für Hobbies, Familie, Sport und Pausen Termine machen. Ab in den Kalender und Schluss. Termine sind nicht verhandelbar – und das gilt auch für Treffen mit Freundinnen, Massage und den Yoga-Unterricht.
6. Bedenkzeit einfordern
Wir sind es gewohnt, immer direkt zu antworten. Viel zu oft sagen wir vorschnell „Ja“. Im Anschluss folgt dann oft das sich darüber ärgern. Schließlich ist dafür eigentlich gar keine Zeit.
Hier ist ein guter Ratschlag, sich einen Moment Bedenkzeit zu erbitten.
Fragen, die dir helfen können, die Antwort zu überdenken, könnten z.B. sein:
Möchte ich das wirklich tun?
Wie viel Zeit, Kraft und auch Lust habe ich wirklich?
Bring mich ein Ja hier weiter?
7. Eigene Grenzen akzeptieren
Die eigenen Grenzen zu erkennen ist das Eine- sie auch zu akzeptieren, das Andere.
Wer gibt schon gerne zu, dass die Leistungsgrenze erreicht ist?
Schließlich kommt bekanntlich weiter, wer am meisten leistet, oder?
Zum Glück weiß man heute, dass es diejenigen, die auf eine gesunde Work-Life-Balance achten, am leistungsfähigsten sind.
Wer also ständig über die eigenen Grenzen geht, ist weder leistungsfähiger noch erfolgreicher.
Unternehmerinnen dürfen lernen, ehrlich sich selbst gegenüber zu sein. Denn nur, wenn es ihnen gut geht, können sie auch für andere da sein und dauerhaft im Job bestehen.
8. Klären, warum ein „Nein“ so schwerfällt
Welche Bedenken, oder Ängste hast du, wenn es dir schwerfällt, eine Bitte oder ein Angebot abzulehnen?
Ist es die Angst vor Ablehnung oder nicht gemocht zu werden? Vielleicht die Angst vor den Konsequenzen?
Die Angst vor den Reaktionen der anderen, bringt dich in eine Abhängigkeit.
Mach dir klar, wie viele Konflikte und Entscheidungen du schon getroffen und bewältigt hast.
Sieh die Situationen objektiv und realistisch.
Fazit: Wer Grenzen und Prioritäten setzt, kann Business und Privatleben perfekt miteinander kombinieren.
Du möchtest es selbst mit mir arbeiten und überlegst noch, was für Dich am meisten Sinn macht? Sichere Dir jetzt Deinen persönlichen Kennenlerntermin.
Deine Melanie